Forderung 3

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3.
Zumindest 25 Prozent der Arbeitszeit als Vorbereitungszeit für Elementarpädagog:innen

Die Gewährung von Zeitkontingenten von mind. 25 % der Arbeitszeit für die mittelbare pädagogische Arbeit ist für adäquate Arbeitsbedingungen in der Elementarpädagogik und damit für die Qualität elementarpädagogischer Bildungsarbeit unabdingbar. 

Die mittelbare pädagogische Arbeit umfasst ,,all jene Tätigkeiten des pädagogischen Personals, die zur umfassenden Erfüllung des Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrags von Kindertageseinrichtungen notwendig sind, ohne dass sie im direkten Kontakt mit den Kindern ausgeübt werden (können)“ (Viernickel/Fuchs-Rechlin 2016, S. 54). Darunter fallen unter anderem Zeiten für die pädagogische Planung und Reflexion, Beobachtung und Dokumentation, Teamsitzungen, Elternkooperationen, Qualitätsentwicklung- und -sicherung etc. (vgl. ebda.).

Der zeitliche Umfang der mittelbaren pädagogischen Arbeit ist in den Bundesländern gesetzlich unterschiedlich geregelt. Aber auch innerhalb eines Bundeslandes kann der zeitliche Umfang je nach Träger variieren. Das Zeitkontingent für die mittelbare pädagogische Arbeit ist in Hinblick auf die Aufgabenvielfalt von Elementarpädagog:innen in vielen Bundesländern kaum bis gar nicht ausreichend. Dementsprechend werden Aufgaben auch in der Freizeit oder während der unmittelbaren Arbeit mit den Kindern erledigt (vgl. Hackl et al. 2015, S. 29ff.).

Wir fordern mindestens 25 % der Arbeitszeit von Elementarpädagog:innen für die mittelbare pädagogische Arbeit, um dem Bildungsauftrag gerecht werden zu können und die vielfältigen Aufgaben adäquat erfüllen zu können.

Neben den pädagogischen zählen auch administrative Aufgaben zum Tätigkeitsbereich von Elementarpädagog:innen. Durch die zunehmende Heterogenität der Gesellschaft sowie des bürokratischen Aufwandes steigen auch die administrativen Tätigkeiten in elementaren Bildungseinrichtungen. Die 2011-2014 in Deutschland durchgeführte AQUA-Studie erhob, dass eine große Differenz bei der „Unterstützung/Entlastung bei Büro-/Verwaltungsaufgaben“ zwischen der Wichtigkeit und dem Vorhandensein besteht (Schreyer et al. 2014, S. 62). Die TALIS-Studie erhob, dass in Österreich ein signifikant höherer Anteilswert administrativer Aufgaben in Schulen gegenüber dem EU-Durchschnitt besteht (TALIS 2018, S. 63). Die Relation von Lehrkräften und administrativen/unterstützendem Personal liegt bei 19:1, während der EU-Durchschnitt bei 8:1 liegt (TALIS 2018, S. 83). Es verwundert daher wenig, dass administrative Aufgaben als größte Belastungsquelle im Rahmen der Studie identifiziert wurden (TALIS 2018, S. 85). Analog zum Pflichtschulbereich werden dringend administrative Kräfte auch im elementaren Bildungsbereich benötigt, um die Führungskraft und Elementarpädagog:innen zu entlasten.